Im Schloss Brdo bei Kranj sprechen die EU- Staats- und Regierungschefs mit ihren Kollegen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien und dem Kosovo über die Möglichkeiten der EU-Erweiterung auf den Westbalkan. Die Befürworter einer klaren EU-Beitrittsperspektive für Länder wie Albanien und Serbien haben eindringlich vor den Gefahren einer Hinhaltetaktik gewarnt. «Wenn wir als Europäische Union keine ernsthafte Perspektive für diese Region bieten, dann müssen wir uns bewusst sein, dass andere Supermächte wie China, Russland oder auch die Türkei dort eine immer stärkere Rolle spielen», sagte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz vor dem Treffen. Für ein klares Bekenntnis zur Integration der Region in die Europäische Union warb auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. »Wir wollen eine klare Botschaft senden, dass der Westbalkan zur EU gehört, dass wir eine europäische Familie sind, dass wir Geschichte, Werte und ein gemeinsames Schicksal teilen.«« Wie von der Leyen betonte, haben diese sechs Länder bereits große Reformschritte gemacht. Ein Zeitplan der EU-erweiterung kann in der gemeinsamen Erklärung dennoch nicht erwartet werden. Beim gestrigen informellen Abendessen im schloss Brdo einigten sich die EU-Staats und Regierungschefs darauf, die Fähigkeit der EU zum autonomen handeln zu stärken. „Unsere Einheit ist unser wichtigstes Kapital. Indem wir gemeinsam handeln, werden wir unsere Stärken nutzen“, sagte Michel als eine der Hauptbotschaften der Debatte.

Foto: MMC RTV SLO/Foto: Twitter/GovernoRS
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