Die EU-Außenminister diskutierten gestern im Rahmen der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft in Brdo bei Kranj Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Taliban, insbesondere bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe. Deutschlands Außenminister Maas sieht diese unter Vorbedingungen möglich: "wir wollen, dass es eine inklusive Regierung gibt, dass grundlegende Frauen- und Menschenrechte gewahrt werden." EU-Außenkommisar Josep Borell betonte dabei, die mögliche Zusammenarbeit bedeute keine Anerkennung des Taliban-Regimes. Er betonte jedoch angesichts der Ereignisse in Afghanistan, die europäische Verteidigungsfähigkeit auszubauen. Wie Sloweniens Verteidigungsminister Matej Tonin, sagte, es gäbe zwar schnelle EU-eingreiftruppen, aber: „Der Mechanismus, wie man diese Einheit startet oder wie man die Soldaten irgendwo ins Ausland schickt, ist zu kompliziert. Wir müssen uns überlegen, wie wir diesen Mechanismus ändern können, damit wir schnell und effizient reagieren können." Dazu sollen im November weitere Gespräche laufen.

 Foto: BoBo/Žiga Živulović ml.
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