Slowenien steht vor einem Machtwechsel. Die Freiheitsbewegung des politischen Quereinsteigers Robert Golob holte bei den gestrigen Parlamentswahlen einen Erdrutschsieg und hält mit 34,5 % der Stimmen nun 41 der 90 Parlamentssitze. Die Wahlbeteiligung von 70% war die höchste seit 20 Jahren. "Es zeigt, dass die Menschen einen wirklichen Kurswechsel fordern und dass sie uns vertrauen, weil wir die einzigen sind, die diesen Wandel herbeiführen können", sagte der liberal-grüne Wahlsieger Golob, der wegen einer Covid-Erkrankung per Video zur Siegesfeier seiner Partei zugeschalte war und betonte: "Vergessen Sie nicht: Hoffnung weckt Erwartungen. Und aus der Hoffnung erwächst unsere Verantwortung", sagte Golob. Der Ex- Topmanager Golob strebt eine Mitte links Koalition an Die SDS des scheidenden rechtsnationalen Premiers Jane Janša wurde mit 23,5 Stimmen dennoch zweitstärkste Kraft, gefolgt von der bisherigen Koalitionspartei Neues Slowenien mit 6,8, den Sozialdemokraten mit 6,6 und der Linken 4,4 %. Damit sind erstmals nur 5 Parteien im Parlament vertreten, fünf bisherige Parlamentsparteien scheiterten gestern an der 4 % Hürde. Janša hatte sich zuletzt mit seiner autoritären und Ungarn-nahen Politik, seinen Angriffen auf Justiz und Medien unbeliebt gemacht.

Foto: BoBo
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